Leichter Rückgang im Juli

Die Sommerzeit ist immer eine Zeit, in der die Nachrichtenlage abflaut und die Börsenumsätze geringer sind. Auch dieses Jahr ist da keine Ausnahme. Auf die Stimmung der Unternehmen – und da bilden Unternehmen aus nachhaltigen Branchen keine Ausnahmen – drücken die weiterhin hohe Inflation, steigende Zinsen und immer noch um 50 % höhere Strompreis als vor dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Das globale Wachstum, so die Prognosen, soll dieses Jahr bei 3 % liegen. Für Deutschland geht der IWF von null oder sogar einem leicht negativen Wachstum aus. Im Wesentlichen liegt dies an einer schwachen Nachfrage aus dem Ausland. Im Gedächtnis behalten sollte man immer, dass dieser negative Einfluss auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bewusst herbeigeführt worden ist. Um Preisstabilität zu erzielen – gewünscht ist eine Inflation um die 2 % für den europäischen Währungsraum – wurden die Zinsen von nahe 0 % in den letzten 18 Monaten auf nun 4,5 % angehoben. Dieser rasche Zinsanstieg führt mit Zeitversatz zu einer allgemeinen Investitionszurückhaltung, weil teurere Kredite zu steigenden Kosten für Vorhaben führen. Folglich ist die aktuelle wirtschaftliche Stagnation ein gewünschter Effekt, die Politik hat da eine Nebenrolle. Und so sind auch die ausgerufenen konjunkturpolitischen Maßnahmen eher kosmetischer Natur und mehr auf das tagespolitische Geschehen ausgerichtet als auf eine tatsächliche wirtschaftspolitische Gestaltung.