Postive Wertentwicklung im Oktober
Monatlicher Bericht des Managements
Im Oktober stieg der Anteilswert des Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland um 4,91 % (A) und 4,96 % (I) an. Somit liegt die Jahresperformance seit Jahresanfang bei – 19,44 % (I) und – 20,44 % (A).
Die bisher gemeldeten Unternehmenszahlen zeigen sich besser als erwartet. Zwar gibt es mit bspw. Fielmann und auch der Erlebnis Akademie enttäuschende Wirtschaftskennzahlen für das bisherige Geschäftsjahr. Grundsätzlich fällt aber auf, dass nachhaltige Unternehmen und im Speziellen der deutsche Mittelstand besser durch die Krise kommen als bisher erwartet. Den Preisauftrieb für Rohstoffe und Vorprodukte, welcher in einer Inflation von über 10 % zum Ausdruck kommt, schafft ein Großteil der nachhaltigen Unternehmen aus dem Portfolio durch Preisanhebungen auszutarieren. Die gute Marktposition öffnet Unternehmen wie Steico, Eckert&Ziegler, Novo Nordisk oder SAP, die Kosten durch Preisanpassungen weiterzugeben. Aus den Quartalszahlen herauszulesen ist auch, dass die Lieferkettenproblematik an Bedeutung verliert. Vielmehr nimmt die weitere fiskalpolitische Richtung der Notenbanken eine zentrale Rolle ein.
Die hohe Inflation versuchen die Notenbanken durch die Zügelung der Nachfrage zu bändigen. Dafür steht ihnen die Veränderung des Refinanzierungszinses für Banken zur Verfügung. Mit ihm nimmt sie Einfluss auf die Kreditnachfrage und somit indirekt auf die Gesamtnachfrage. Steigt der Zinssatz, werden Finanzierungen teurer, sinkt der Referenzzinssatz, sinken auch die Finanzierungskosten für Vorhaben wie bspw. Maschinenparks oder Immobilien. Wegen des starken Anstiegs der Inflation wurde der Referenzzinssatz der Europäischen Zentralbank aber auch der US-Notenbank stark angehoben. Dies hat zu fallenden Kursen an der Börse geführt, erwartet man doch eine Schwächung der Wirtschaft und deren Leistung. Tatsache ist aber, dass die hohen Inflationszahlen maßgeblich auf den stark angestiegenen Gaspreis zurückzuführen sind, nicht auf eine breite Inflation. Der starke Anstieg des Gaspreises hängt im Wesentlichen mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zusammen und dem Erpressungspotential, welches die Abhängigkeit Europas – vor allem Deutschlands – von Gaslieferungen aus Russland birgt. Diese fatale Abhängigkeit stellt ein strategisches Dilemma dar, mit dem Europa und besonders Deutschland fast allein dasteht. Um kalte Wohnzimmer in Deutschland zu vermeiden, kaufte Deutschland zu fast jedem Preis die Gaslager voll. Seitdem der Füllstand der Gaslager über 95 % liegt und der Ankauf gebremst wurde, fällt der Gaspreis wieder rapide. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheint es sich um ein singuläres Ereignis zu handeln, aus dem sich Europa befreien kann, wenn der Winter nicht zu streng wird. Der Klimawandel als größter Feind des Kriegstreibers Putin. Das hätte schon amüsante Züge, wäre der Umstand nicht zu grausam und schrecklich.